Wenn wir uns im Jahreskreis bewegen ist Leben zyklisch und beinhaltet Werden und Vergehen gleichermaßen. Natur, Tiere und Menschen entstehen bzw werden geboren, leben, sterben, werden wieder
geboren, leben, sterben ..
Unsere westlichen Kulturen neigen dazu, das Leben und das Wachstum deutlich mehr zu betonen als das Sterben und das Loslassen.
Den Raum der Leere zwischen den Leben kennen sie kaum. Potentiell lebensbedrohliche Krankheiten und Situationen sowie ältere Menschen werden möglichst weit ins Abseits der
Gesellschaft geschoben. Ebenso die Geburt - die Grenzerfahrung schlechthin - die den Balanceakt zwischen Leben und Tod darstellt.
Glücklicherweise gibt es Kulturen und Überlieferungen, die einen vollständigeren Umgang mit zyklischem Leben kennen, von denen wir lernen können. Die Geschichte der La Loba, von der Clarissa
Pinkolas Estes in der "Wolfsfrau" berichtet, kann ein Hinweis sein auf schamanisches Wissen und Praktiken.
Das Ausblenden der "anderen " Hälfte dessen, was zum Leben gehört, verschiebt Emotionen und Ängste ins Unbewußte. Sterben ist etwas Unbekanntes und macht Angst. Möglicherweise weniger das Sterben
selber als vielmehr der Kontext, in dem es geschieht: eine ungeeignete Umgebung und Menschen, die mit ihren eigenen Ängsten kämpfen und keine gute Unterstützung sind. Wie wäre es, wenn wir
kraftvolle, selbstbestimmte Geburten und machtvolles Sterben erleben würden. Ein achtsames liebevolles Hinein ins Leben und ein sanftes würdiges Hinübergleiten, wenn das Leben erfüllt ist.
In diesem Seminar erforschen wir die Schichten unserer Ängste und Befürchtungen in Bezug auf das Sterben und den Tod. Was konkret macht Angst oder ein ungutes Gefühl. Welche
Unsicherheiten gibt es. Welche Erfahrungen haben wir möglichweise gemacht als geliebte Menschen gestorben sind. Ein freies Leben in vollständiger Präsenz braucht eine vollständige Annahme
dessen was ist: auf jedes Leben folgt ein Tod. Und eine neue Geburt.
Um in die Freiheit eines vollständigen Lebens zu kommen, praktizieren manche spirituellen Formen und Kulturen Annährung an den Tod: schamanische Grenzerfahrungen. Wer schon einmal oder auch
mehrmals im Rahmen einer Rückführung in ein früheres Leben durch den Tod durchgegangen ist, hat oft einen anderen Bezug dazu bekommen.
Ausgehend vom Mythos der La Loba werden wir in eine todesähnliche Erfahrung eintauchen. Sie ist ähnlich einer Unterweltsreise, betont aber die körperlichen Aspekte des Loslassens. Eine bewusste
Auseinandersetzung mit unseren zyklischen Eigenschaften, die nicht nur theoretisch geschieht, sondern eine körperliche Erfahrung vermittelt, verhilft zu einem selbstbestimmten und machtvollen
Umgang mit der eigenen Sterblichkeit. Wir arbeiten mit angeleiteten (Bewegungs-) meditationen sowie durch live-Musik induzierten veränderten Bewußtheitszuständen.
Hinweis: Dieses Seminar ist nicht geeignet für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder unter Medikamenteneinnahme. Bei Unsicherheit, ob eine Teilnahme möglich ist, sprecht
mich an.
Termin:
Sa/So 25./26. November 2023 je 10 - 18 h
Beitrag: 260 €
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 6 beschränkt.
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Claudia Hoffmann
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